Serpentinen
„Das Spektakuläre und auch Gelungene liegt in „Serpentinen“ in den Feinheiten: Der Mann weiß, dass er dem Kind etwas aufbürdet. Denn Die Erinnerungen, die sich mit den Orten verbinden, sind keineswegs heiter. Der Grabstein seines Freundes Frieder ist verschwunden – „das Dokument, das bewies, dass er gelebt hatte und gestorben war, war weggeschafft.“ Und ebenso gewichtig wie das, was der Mann dem Sohn erzählt, ist das, was er vor ihm geheim hält. Denn dass seine Ahnenreihe in einer düsteren Tradition steht, muss seine Gründe haben: „Urgroßvater, Großvater, Vater. Ertränkt, erschossen, erhängt.“ Und so ist der Romantitel durchaus auch ein hochsymbolischer: Es geht darum, die Wendepunkte von Biografien zu erforschen, um sich das eigene Leben erklären zu können. Und um es überhaupt auszuhalten“ (Platz 5 der SWR-Bestenliste Februar 2020, Platz 3 der SWR Bestenliste März 2020)