Brauchbare Menschen
Verlagsinfo: Die neue Kollegin einer Sexarbeiterin ist aus Silikon. Ein Schlachtergehilfe hantiert in der “Fleischfabrik” mit hochmodernen Tötungsmaschinen. Und die Auszubildenden einer Flughafen-Security sollen verinnerlichen, dass erst regelkonformes Verhalten sie zu Menschen macht. Magdalena Schrefels Figuren stehen vor den alltäglich-absurden Herausforderungen des Spätkapitalismus – Automatisierung, Kontrolle, Prekarität – und finden überraschende Wege, mit dem Unzumutbaren umzugehen. Und sie fragen nach den Bedingungen der Entstehung von Literatur: Wie macht sie sich Menschen zunutze? Und ist Literatur Arbeit, ja, sogar systemrelevante? “Subtil erzählt Schrefel von der Körperlichkeit des Sprechens und der seltsamen Entkörperung der Schrift. Das ist schon deshalb relevant, weil Arbeit etwas ist, das die Körper betrifft und unbedingt an den Körper gebunden ist, während der geschriebene Text ein Eigenleben entwickelt. Die Schreibende teilt die prekäre Lage anderer Arbeiter. Aber die Geistesarbeit emanzipiert sich vom Körper. Ob die Geistesarbeit demnächst von KI erledigt werden kann? Das immerhin eröffnet ganz neue Perspektiven auf brauchbare Menschen” (taz)