Hans-Ulrich Treichel

Poetik der Zeit – Zeit und Zeitgestaltung im erzählerischen Text

“Die Erzählung hat zweierlei Zeit”, heißt es in Thomas Manns “Zauberberg”, und zwar “ihre eigene erstens, die musikalisch-reale, die ihren Ablauf, ihre Erscheinung bedingt; zweitens aber die ihres Inhalts, die perspektivisch ist, und zwar in so verschiedenem Maße, daß die imaginäre Zeit der Erzählung fast, ja völlig mit ihrer musikalischen zusammenfallen, sich aber auch sternenweit von ihr entfernen kann.” Beide Zeiten bedürfen im literarischen Text der Gestaltung und beide konstituieren je eine spezielle Form der Zeiterfahrung.
Verfahren der Zeitgestaltung und je verschiedene Weisen der Zeiterfahrung im literarischen Text sollen sowohl aus erzähltheoretischer (Harald Weinreich u.a.), ästhetiktheoretischer (Karl Heinz Bohrer u.a.) und motivgeschichtlicher (Ernst Jünger, Edgar Allan Poe, Thomas Mann) Sicht behandelt werden.

Zur Anschaffung und zur vorbereitenden Lektüre wird empfohlen: Harald Weinrich: Tempus. besprochene und erzählte Welt. (6. Aufl.)
München: Beck 2001.

Prosa