Schreibweisen der Prosa: Schreiben mit autobiografischem Hintergrund
„Ich mache Erfahrungen eigentlich nur noch beim Schreiben.“ Ausgehend von diesem bekannten Diktum Max Frischs soll anhand aktueller Texte der Studierenden untersucht werden, was im Prozeß des literarischen Schreibens vorgehen muß, damit aus rein privaten Erlebnissen (dem Privatissimum) schließlich Bestandteile eines singulären literarischen Textes werden können. Die Behauptung „Ich habe es doch selbst so erlebt“ ist nur in den allerseltensten Fällen ein Argument für einen Text; erst wenn auch die Leser bei der Lektüre eines Textes etwas erleben, das sie bisher noch nicht benennen konnten und das mit ihnen und ihrer ureigensten Erfahrungswelt zu tun hat, ist der Fundus des autobiografischen Hintergrundes des Autors/der Autorin ganz ausgeschöpft, und es kann etwas entstehen, das, wie Thomas Mann es nennt, „buchenswert“ ist.