Ästhetik, Kultur- und Sprachtheorie
Was ist „Ästhetik“? Die Frage zielt hier nicht auf ein alltägliches Vorverständnis, das fast so viele Ästhetiken wie Gegenstände kennt, sondern auf Ästhetik als philosophische Disziplin, die Alexander G. Baumgarten als „Wissenschaft der sinnlichen Erkenntnis“ definierte, die „als Theorie der freien Künste, als untere Erkenntnislehre, als Kunst des schönen Denkens und als Kunst des der Vernunft analogen Denkens“ (Baumgarten: Ästhetik, §1) zu betreiben sei.
Das zweisemestrige Seminar behandelt zunächst den Unterschied zwischen Poetik und Ästhetik und führt dann in die Geschichte der philosophischen Ästhetik ein (Baumgarten, Kant, Schiller, Hegel, Adorno). In der Folge widmet es sich exemplarischen Sprachästhetiken (Barock, Romantik, expressionistische Sprachkunst, historische Avantgarden) und thematisiert schließlich Ästhetiken der Stimme (des Lesens), der Performance und der Schreibweisen (Lyrik, Prosa). Begleitet wird das Seminar von praktischen Übungen.