Josef Haslinger

Seminar: Geschichte der Poetik

Das Seminar widmet sich über zwei Semester der Geschichte der literarischen Ästhetik im engeren Sinne. Gemeint sind einerseits Texte, die sich durchaus als Anweisung zum „richtigen“ Schreiben verstanden, andererseits aber Abhandlungen, die sich mit Formen, Mitteln, Funktionen und Wirkungen von Literatur auseinandersetzen. Das erste Semester soll sich vor allem mit historischen Poetiken befassen, von Aristoteles, über Horaz, Julius Caesar Scaliger, Martin Opitz und Nicolas Boileau-Despreaux bis zu Johann Christoph Gottsched und Gotthold Ephraim Lessing. Dabei soll in Essays untersucht werden, ob diesen Gedanken für heutiges Schreiben noch irgendeine Relevanz zukommt.
Das zweite Semester wird sich der seit Shaftesbury, Herder und der Romantik erfolgten Wende widmen, derzufolge Poetiken weniger Schreibanweisungen als vielmehr Deutung von Literatur sind. Und so wollen wir uns im zweiten Semester zügig der Gegenwart nähern und uns vor allem mit Poetikvorlesungen zeitgenössischer Autoren (Uwe Johnson, Sten Nadolny, Ernst Jandl, Adolf Endler etc.) befassen.

Theorie